Die Geschichte

Die Musikkapelle Roppen hat ständig zwischen 50 und 60 aktive Mitglieder, ist eine von 16 Blasmusikkapellen des Musikbezirkes Imst und gehört dem Landesverband der Tiroler Blasmusikkapellen an.

Das musikalische Repertoire beinhaltet sowohl traditionelle österreichische Blasmusik, Kirchenmusik, symphonische Musik, als auch Bigband-Arrangements und neuzeitliche Musik. Kapellmeister Klaus Heiß ist es auch ein besonderes Anliegen, mit der MK Roppen die große musikalische Bandbreite der Blasmusik auszunutzen. Die Teilnahme an Wertungsspielen ist für die Roppener eine Selbstverständlichkeit und immer wieder eine musikalische Herausforderung.

Die gespielten Stücke bei Konzertmusikbewertungen liegen im Schwierigkeitsgrad der Oberstufe (Stufe C); die Teilnahme an Marschmusikbewertungen erfolgte schon in der höchsten Stufe E. Bei allen Projekten steht die Freude zur Musik absolut im Vordergrund. Ein alter Leitspruch der Musikkapelle Roppen lautet sinngemäß: „Musik gibt dir als Freude zurück, was du an Eifer investierst!“

1835
Gründung der "Feld- und Blechmusik" Eigenartig war die Zusammenstellung der damaligen Musik. Der Bass ersetzte eine Bassposaune, das Schlagwerk besorgte nur ein Tambour (Die Trommeln hatten noch die tiefe Form, wie auf alten Kriegsbildern abgebildet)

1854 bis 1863
Kirchenbau in Roppen und Einweihung, bereits Verwendung von Bässen, großer Trommel und anderen Instrumenten.

1866
Karl Köll übernimmt die Leitung

1870
Auflösung der Kapelle

1900
Josef Köll übernimmt die Leitung

1913
Bildung des "Musikvereines Roppen"

1912 bis 1950
Oberlehrer Alois Köll leitet die Musikkapelle Roppen

1970er-Jahre
Die MK Roppen nimmt unter der Vereinsführung der Obmänner Josef Haid und Pohl Leo und dem Kapellmeister Hans Heiß an einigen mehrtägigen Konzertreisen nach Frankreich, Spanien, Italien, Holland und Deutschland teil (1970 - Rom, 1971 - Loudeac, 1972 - Paris, 1973 - Boud / Bordeaux, 1974 - Oviedo, 1978 - Hardenberg / Holland)

1980er-Jahre
Fahrt zur Hochzeit des Präsidenten von Eintracht Frankfurt nach Frankfurt (1989, Gründung des TOP-Club). Teilnahme am Musikwettstreit in Izegem / Belgien (1989)

1990er-Jahre
Mitwirkung am Tirolerball im Austriacenter in Wien (3.2.1990). Konzertreise nach Rovereto / Italien (1991). Mehrmalige Teilnahme am großen Festumzug des Münchner Oktoberfestes (1991, 92, 93, 95, 97, 99, 2001, 2003). Musikalische Einlage beim Jägerball am 25.01.1999 in der Wiener Hofburg.

2000er-Jahre
Auftritt im VIP-Zelt beim Hahnenkammrennen in Kitzbühel (Slalom am 22.01.2006). Umrahmung der Festmesse zum Landesmusikfest 2007 im Dom zu St. Jakob mit Bischof Dr.  Manfred Scheuer (21.10.). Teilnahme am Gauderfest in Zell am Ziller (3.05.2009). Mitwirkung beim Annafest in Forchheim (24.-25.07.2010). Mehrere Engagements zu Feierlichkeiten beim Roppener Tunnel. Große Erfolge bei Konzert- und Marschmusikbewertungen (siehe Wertungsspiele).

Vorgeschichte

In unserem Dorfe lebten, wie überall in Tirol, schon seit alters her musik- und sangesfreudige Menschen. Bei Bräuchen, die sich im Jahresablauf aneinanderreihten oder bei besonderen Festen, die sich im Dorfgeschehen oder im Familienleben ereigneten, spielten Lieder und die Begleitinstrumente  eine führende Rolle. Raffele, Hackbrett, Schwegel, Harfe, Zither und Geige unterhielten die Tänzer. Orgel, Trompeten, Hörner, Holzblasinstrumente und Pauken gaben in der Kirche dem Gottesdienst ein feierliches Gepräge.

Die Soldaten liebten seit jeher Musik und Gesang. Nach dem Rhythmus der Klänge ließ es sich einfach leichter marschieren. Deshalb schritt schon den römischen Legionen Militärmusik voran und „Spielleute" begleiteten die Landsknechte.  Auch in den Landsturmgruppen unseres Volkes hatten die Schwegelpfeife und die Trommel eine große Bedeutung. Musikanten und Kämpfer bildeten damals eine untrennbare Einheit.

Die bayrische Regierung nach 1800 und die zentralistische Regierung  Metternichs nach dem Wiener Kongress (1814/15) beschränkten die alten Freiheiten unseres Volkes und zerstörten unsere jahrhundertealte Wehrverfassung. Nachdem unser Land vom französisch-bayrischen Joch befreit war, fand unser Volk neuen Mut und sein alter jahrhunderte lang gepflegter Wehrwille stand wieder auf. In vielen Gemeinden bildeten sich nach und nach Schützenkompanien. Bei der Errichtung der Schützenkompanien machten sich die Musikanten selbständig und gründeten eine eigene  Musikkapelle.

Während der Besatzungszeit hatten die Tiroler die Militärmusikkapellen Napoleons kennen und schätzen gelernt. Sie nahmen diese Orchester oft als Vorbild für die Gründung von Musikkapellen. Besonders um 1820 entstanden in mehreren  Gemeinden unseres Landes solche Blasmusikvereine. Ihre Mitglieder bildeten sich aus den Spielleuten der alten Schützengruppen, aus den Kirchenmusikern, aus den Musikanten der Tanzmusik oder anderer „Volksmusikbanden".

Leider sind Aufzeichnungen, die beweisen, dass die Musikkapelle Roppen im Jahre 1835 gegründet wurde, nicht auffindbar. Nach überlieferter Aussagen sehr alter Roppener Musikanten dürfte es aber ziemlich sicher das Jahr 1835 gewesen sein. Jedenfalls  taten sich um die Mitte der Dreißigerjahre des neunzehnten Jahrhunderts einige musikfreudige Männer zusammen, um eine „Feld- und Blechmusik", oder wie später vielfach genannt „Türkische Musik", zu gründen. Vermutlich entwickelte  sich diese neue Musik aus der damaligen Kirchenmusik heraus.

Vorwiegend waren es zwei Geschlechter, welche sich dabei besonders hervortaten: die Köll's (Klausler) und die Huber´s (Rummler). Aber auch andere - wie Krismer, Falkner, Schneider´s Lois (Gastwirt in Mairhof) und Tales Hias - beteiligten sich  sehr rege. Eigenartig war die Zusammenstellung der damaligen Musikgruppe. Den Bass ersetzte eine Bassposaune, gespielt von Mathias Gaißmair v. Rout-Trankhütte, daher „Routwirt's Mathias" genannt. Das Schlagwerk besorgte nur ein Tambour (kleine  Trommel). Die Trommel hatte noch die tiefe Form, wie auf alten Kriegsbildern oft abgebildet und war von einem Vorfahren der vorgenannten „Falkner" in den Freiheitskämpfen um 1809 vom Feind erbeutet worden.

Entstehung der Musikkapelle

Zusammengestellt wurde die „Musikkapelle" von einem gewissen „Steigenberger" aus Imst. Er war Bauer und hatte früher bei der Militärmusik gedient. An der Musik hing er mit solcher Leidenschaft, dass man von ihm sehr oft, wenn er im  Winter den Heuschlitten auf der Schulter zu Berg trug, Märsche und Lieder pfeifen hörte. Steigenberger hat sich mit der neu gegründeten Truppe jedoch nicht allzu lange befasst.

Der Grund seiner kurzen Tätigkeit als Kapellmeister  der Musikkapelle Roppen ist allerdings nicht bekannt. Ihm folgte ein gewisser Buchbinder Mathias aus Imst. Dieser hat sich wohl durch einige Jahre mit der Musik von Roppen befasst und kann daher als der zweite Kapellmeister der Musikkapelle  Roppen angesehen werden. Interessant ist, dass einer der ersten Ausflüge auf die Tschirgantspitze war. Wenn man sich die religiöse Einstellung der ländlichen Bevölkerung um die Mitte des 19. Jahrhunderts vor Augen hält, so kann man  wohl mit ziemlicher Sicherheit annehmen, dass die Musikkapelle in erster Linie dazu gegründet wurde, um die kirchlichen Festlichkeiten samt allem was damit zusammenhängt, zu verschönern.

Um 1850 herum ging man daran, in Roppen eine neue Kirche  zu bauen. 1854 wurde der Grundstein zu diesem Bauwerk gelegt. Der Bau der Kirche erstreckte sich bis zum Jahre 1863, in welchem dann auch die Einweihung erfolgte. Dieses außerordentliche Ereignis gab der Musik einen Ansporn, sich zu restaurieren. Es  wurden nun Bässe gekauft, eine große Trommel (ohne Tschinellen) u. a. mehr angeschafft. Zur Finanzierung dieser Instrumente griffen die Musikanten zu jenem Mittel, das sie bereits 20 Jahre früher bei der Gründung anwandten. Es wurden nämlich unproduktive Flächen gerodet und wer zum Verein wollte, musste dabei Fronschichten leisten. 

Die so neu gewonnenen Kulturgründe wurden dann versteigert und vom Erlös neue Instrumente angekauft. Auf solche Weise entstand z. B. das heutige „Widumfeld" sowie das „Schröfle" im Oberfeld. Es kam nun auch vor, dass junge Buben  für die Musik brauchbar waren, aber bei der „Feldmacherei" noch nicht als vollwertige Kraft gelten konnten. In einem solchen Falle musste meist der Vater einspringen und die vorgeschriebenen Fronschichten leisten.

Die Musikkapelle gemeinsam mit dem Männerchor

Wenn auch der Verein in gewissen Zeitepochen auf schwachen Füßen stand, so kann ohne Überheblichkeit gesagt werden, dass sie vielen anderen Musikkapellen eines voraus hatte.

Es war nämlich schon seit Anfang ihres Bestehens in die Musikkapelle  ein Männerchor eingebaut, der sich überall hören lassen konnte. Es ist wohl eine seltene Tatsache, dass dieser Chor in einer so kleinen Gemeinde nie untergegangen ist, während die Musik einige Male, wenn nicht gerade aufgelöst, so doch  etwa 2 bis 3 Jahre in einen „Winterschlaf" verfiel.

Die Sänger hatten das große Glück, dass sie immer wieder neuen Nachwuchs an jenen Stimmen erhielten, die gerade zur Erstellung eines guten Männerchores unbedingt notwendig sind, nämlich  erste Tenöre und zweite Bässe. Letztere stellte vorwiegend die Familie Huber (Rumml´s) – wie die zwei Brüder Josef (Rumml´s Sepp) und Anton (Rumml´s Tondl), einem Universalmenschen von prächtigem Wuchs. Durch sein gewinnendes  Äußeres und seinen sprühenden Witz eroberte er sich die Zuneigung seiner Mitmenschen und besonders seiner Sangesbrüder. Er war ein guter Volksschullehrer, Kunsttischler und Gitarrenbauer und verunglückte im Jahre 1884 auf dem Heimweg vom  „Lichtmessmarkt" in Imst tödlich. Sein Bruder Josef hatte vier Söhne, welche hervorragende Basssänger waren. Der älteste namens Anselm starb mit 26 Jahren, der Jüngste, namens Josef, erreichte ein Alter von 93 Jahren. Bei seiner  90-jährigen Geburtstagsfeier im Jahre 1942 sang der berühmte Roppner „Rumml´s Söpp" noch wacker mit. Er war ein Bassist, der noch lange nach seinem Tod weit über die Bezirksgrenzen hinaus bekannt war. Goldener Humor, Gemütlichkeit  und Mutterwitz waren bei ihm zu Hause. Wenn er aber seinen Bass ertönen ließ, dann wirkte seine fast unergründlich tiefe Stimme wie das Pedal einer Orgel. Er starb im Jänner 1945. Ein Original der Roppener Sänger sank mit ihm ins Grab.


Die Tenöre stellten vorwiegend die „Klausler" (Köll). Vier Brüder waren Tenorsänger und Musikanten, nämlich Johann, Karl, Josef und Leonhard. Johann (Klausl´s Hansl) war der Vater des Oberlehrers Alois Köll. Er war 40 Jahre  erster Tenorist und ebenso lang Flügelhornist. Eine sehr musikalische Familie waren auch die „Anneler" in Oberängern. Alois Köll (Anneler´s Lois) war ein ausgezeichneter Klarinettist und besonderer Freund der Kirchenmusik. Er stellte  gleich drei seiner Buben zur Musik - nämlich Benedikt, Alois und Josef. Josef, durch seinen Beruf als Schuster „Schuachterle" genannt, verdient es besonders erwähnt zu werden. Er war ein ausgezeichneter Es-Klarinettist mit einer Geläufigkeit  und Deutlichkeit, wie sie bei einem Schwerarbeiter wohl selten zu finden ist. Auch die Familien Falkner, Krismer und Raggl waren bei der Musik gut vertreten. Im Jahre 1863 rückte ein Bruder des schon vorher erwähnten Johann Köll, namens Karl  Köll (Klausl´s Karl) zur Militärmusik ein. Nach dem Feldzug im Jahre 1866 kam er nach Hause und übernahm die Musikkapelle. Unter seiner Führung erlebte der Verein einen fast ungewöhnlichen musikalischen Aufschwung. Karl Köll war ein  ausgezeichneter Euphoniumspieler, war er doch Solist bei der Militärmusik gewesen. Zu dieser Zeit spielten auch zwei sehr gute Flügelhornisten - Johann Köll (Klausl´s Hansl) und Anton Köll (Manese Tondl) bei der MK Roppen mit. Tondl starb leider schon mit 25 Jahren. Zwei Söhne seiner Schwester Karoline, Anton und Rudolf Schuler, waren ebenfalls erste Flügelhornisten. Anton war ein sehr guter Baritonsänger, dessen Sohn Anton jun. erster Flügelhornist bei der Eisenbahnermusik  in Innsbruck. Kapellmeister Karl Köll verstärkte den Klangkörper mit einer Partie junger Musikanten, die er selbst ausbildete. Man ließ Instrumente erneuern und kaufte neue Instrumente an.

Besonders in der Marschmusik brachte es die Kapelle  zu einer bedeutenden Fertigkeit. Die Roppener Musikkapelle wurde bei einem Aufmarsch in Imst als die Beste aller teilnehmenden Kapellen bezeichnet. Leider war diese Blütezeit der Kapelle nur von kurzer Dauer. Streitigkeiten führten im Jahre 1870  zur Auflösung des Vereins. Nachdem der unselige Streit beendet war, zog der Kapellmeister Karl Köll leider nach Hall in Tirol.

Die ersten Kapellmeister

Kapellmeister waren nacheinander die Lehrer des Ortes Leonhard Köll (Orgler) bis 1888, Johann Köll bis 1890 - beide waren Roppener - von 1890 bis 1892 der Lehrer  Norbert Detter aus Nassereith und von 1893 bis 1895 abermals der Roppener Lehrer Johann Köll. Allen diesen genannten Lehrern fehlte teils die nötige Zeit, aber auch die erforderliche Energie und Fähigkeit, um die Musik wieder in Schwung zu bringen.  Im Jahre 1895 holte man den früheren Kapellmeister Karl Köll wieder aus Hall zurück. Mit ihm erlebte die Musikkapelle Roppen dann erneut einen  Aufschwung.

Die bedeutendsten Ausrückungen um diese Zeit:

Hochzeit des Lehrers Johann Köll (1884)
Hochzeit des Josef Klocker (Klockerwirt) ebenfalls (1884)
Hochzeit des Josef Köll (Klausl´s Schneider) im Jahre 1885

Außerdem spielte die MK Roppen noch bei der Installierung des neuen Pfarrers Karl Bauer am 24. April 1886. Bei diesem Ereignis  wurde das erste Es-Helikon gekauft und bald darauf bei der Herz-Jesu-Bundesfeier bzw. beim 50-jährigen Regierungsjubiläum des Kaisers Franz Josef I. im Jahre 1888 erstmals eingesetzt. Die Musikproben wurden im alten Schulhaus auf der Lahne (dem  Hermann Schuchter gehörig) und ab dem Jahr 1878 im kleinen Zubau des Johann Josef Klocker abgehalten. Um diese Zeit wurden die ersten Cinellen gekauft und sämtliche Instrumente generalüberholt.   Im Jahr 1900 übernahm Josef Köll  (Bruder des Oberlehrers Köll) für einige Jahre das Kapellmeisteramt. Die bedeutendste Ausrückung unter ihm war jene nach Pontlatz im Jahre 1904. Um diese Zeit hat sich neben dem Kapellmeister Josef Köll auch der Klarinettist Engelbert Neurauter  um die Roppener Musikkapelle besonders angenommen. Er war der Begründer und langjährige Leiter des berühmten „Vergissmeinnichtquartetts" in Innsbruck und ein besonders geschickter Notenschreiber. In dieser Eigenschaft opferte er viele  Stunden für die Roppener Musik. Er starb im Herbst 1950 in Innsbruck.

Der erste Obmann

Im Jahr 1913 wurde der „Musikverein Roppen", dessen erster Obmann der damalige Bahnhofsvorstand von Roppen Georg Gatt war, gegründet. Obmann Gatt gab der Musik einen mächtigen Auftrieb. Nach Georg Gatt, das Jahr ist nicht bekannt, hatte der  Bahnbeamte Josef Rieder aus Schwaz die Obmannstelle inne. Er war ein guter Sänger und ein ebenso guter Tambourmajor der Musikkapelle.

Als am 4. Mai 1945 endlich die Waffen ruhten, sah es bei der Roppener Musik gar traurig aus. Viele Verwundete, Gefallene  bzw. Vermisste hatte der furchtbare Krieg gefordert und darunter waren leider auch viele aus der Roppener Musikkapelle. Trotz allem raffte sich der inzwischen gealterte Kapellmeister Alois Köll nochmals auf und nach wenigen Tagen  war die Musikkapelle Roppen schon wieder auf den Beinen und spielte bereits bei der Fronleichnamsprozession 1945. Im Jahr 1947 wurde die Kapelle durch eine Partie junger Musikanten verstärkt. Die Musikkapelle erreichte im Jahr 1951 bereits eine Stärke  von 40 Mann. Die folgenden 20 Jahre waren geprägt durch einen steten musikalischen und organisatorischen Aufschwung. Besondere Höhepunkte waren die vielen erfolgreichen Teilnahmen an verschiedenen Wertungsspielen, die Schaffung eines wunderschönen  Proben- und Kameradschaftsraumes sowie die vielen schönen Auslandsfahrten.

Statuten aus dem Jahr 1913

Seit dem Jahr 1913 hat die Musikkapelle Roppen, damals noch "Musikverein für Roppen" genannt, Statuten, basierend auf dem noch heute gültigen Staatsgrundgesetz vom 21. Dezember 1867, über die allgemeinen Rechte der Staatsbürger für die im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder. Einige Paragraphen dieser Urfassung haben bis heute noch Gültigkeit.

Kapellmeister Alois Köll

Alois Köll rückte in jungen Jahren im Jahre 1902 zur Militärmusik des I. Reg. der Tiroler Kaiserjäger ein. Nach dreijähriger Dienstzeit als Euphoniumspieler und Posaunist kam er zunächst in seine Heimat zurück, ging aber zwei Jahre später ins Pädagogium nach Innsbruck und kam nach Beendigung seines Studiums im Jahr 1912 als junger Schulleiter nach Roppen. Bald musste er auf allgemeinen Wunsch der Musikanten die Kapelle übernehmen. Die Musikkapelle wurde durch eine Gruppe  junger Musikanten verstärkt und erhielt auch gleichzeitig ihre erste einheitliche Uniform. Diese bestand aus braunen Standschützenröcken und dazupassenden Hüten. Mit jugendlichem Eifer ging Alois Köll an die Arbeit und ließ Bedeutendes  erwarten. Doch bald nach Kriegsbeginn musste er zum Heer einrücken und die Kapelle verwaist zurücklassen. Mit ihm mussten auch viele Musikanten dem Rufe des Vaterlandes folgen. Das Schaffen der Musikkapelle litt sehr unter diesen Verhältnissen.

Kapellmeister Alois Köll kam als Schwerverwundeter in russische Gefangenschaft. Ab und zu traf von ihm eine Nachricht aus Sibirien ein. Die Freude unter der Bevölkerung war dann groß, als am 2. Jänner 1919 Alois Köll aus der Kriegsgefangenschaft  in seine Heimat zurückkehrte. Dies brachte plötzlich wieder Leben in die inzwischen entschlafene Musikkapelle. Kapellmeister Köll sammelte unter den Heimkehrern die Musikanten zusammen, richtete mehrere musikfreudige Burschen ab und in kurzer  Zeit war eine Kapelle in der Stärke von 34 Mann beisammen. Geprobt wurde in dem von den Musikanten als Probelokal umgebauten „Schießstand". Kapellmeister Alois Köll schuf so den Grundstock für eine leistungs- und ausbaufähige Musikkapelle.  Seine ernsten, nie erlahmenden Bemühungen, sein musikalisches Talent, sein Vorbild, das er den Musikanten gab und seine Liebe zur Musik führten die Kapelle musikalisch stets aufwärts. Im Jahre 1949 beim Bezirksmusikfest in Imst wurde Oberlehrer  Alois Köll für seine 40-jährige Verdienste um das Blasmusikwesen mit der Goldenen Verdienstmedaille des Landes Tirol ausgezeichnet. Im Herbst 1950 übergab dann Oberlehrer Alois Köll die Leitung der Musikkapelle an seinen bisherigen Stellvertreter Hermann Auer ab, nachdem er seit 1897 der Musikkapelle Roppen angehört hatte und 40 Jahre hindurch ihr Kapellmeister war.

Musikalische Führungen bis heute

Hermann Auer hatte von 1950-1957 und von 1958-1967 die musikalische Vereinsführung inne. Er war nebenberuflich als Musiklehrer tätig, bildete die jungen Roppener Musikanten selbst aus und verstand es auch ausgezeichnet, das musikalische Niveau seiner  Kapelle stetig auszubauen.Ein weiterer Langzeitkapellmeister folgte mit OSR Hans Heiß. Nachdem er bereits von 1957-1958 als musikalischer Leiter fungierte, prägte er von 1967-1990 als Kapellmeister die Musikkapelle Roppen.

OSR Hans Heiß war bis zu seiner Pensionierung Direktor der Volksschule Roppen und investierte ebenfalls sehr viel Zeit in die musikalische Nachwuchsarbeit. Er konnte an die musikalischen Erfolge seines Vorgängers anschließen und erlebte mit seinen Musikanten tolle Auslandsfahrten nach Italien,  Frankreich, Spanien, Belgien, Holland, Deutschland und in die Schweiz. Für seine großen Verdienste um die Musikkapelle Roppen und die Blasmusik allgemein bekam er zahlreiche Auszeichnungen, wie z.B. die Goldene Verdienstmedaille des internationalen Musikbundes CISM. OSR Hans Heiß ist Ehrenkapellmeister der Musikkapelle Roppen.

In den Jahren 1990-1995 führte der ehemalige Militärmusiker und Schlagzeuger Karlheinz Nagele die Musikkapelle Roppen in die damals recht neue Welt der symphonischen Blasmusik. Er studierte mit seinen Musikern eine äußerst schwierige  Literatur ein und ging damit an die Grenzen der Leistungsfähigkeit des Orchesters.

Seit 1995 leitet der Volksschullehrer und Sohn unseres Ehrenkapellmeisters OSR Hans Heiß, Klaus Heiß, die musikalischen Geschicke der MK Roppen. Nach einer mehrjährigen Blasmusikpause als Flötist und einigen Jahren als Bandmusiker ließ  er sich zur musikalischen Vereinsführung überreden. Klaus Heiß erlernte das Handwerk des Dirigierens von Grund auf und absolvierte den viersemestrigen Kapellmeisterkurs am Tiroler Landeskonservatorium in Innsbruck. Sein unglaubliches Engagement,  sein musikalisches Gespür und die menschliche Umgänglichkeit ziehen jeden in seinen Bann. Ein Hauptaugenmerk schenkt er einer grundlegenden und vor allem durchdachten Jugendarbeit. Durch eine konsequente und schrittweise Aufbauarbeit konnte er in  all den Jahren seiner Tätigkeit eine ständige Hebung des musikalischen Niveaus seiner Musikkapelle erreichen.

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